Datensicherheit im Alltag: Sicherheit der Smartphone-Daten

Datensicherheit im Alltag: Sicherheit der Smartphone-Daten

Wer kennt es nicht?! Der Großteil der Bevölkerung ist Dank Smartphone immer online, stets erreichbar und permanent bereit zu reagieren. Das Voranschreiten der Digitalisierung definiert mittlerweile große Teile unseres Alltags. Ein sehr Ernst zu nehmendes Problem ist, dass der Datenschutz in diesem Zusammenhang meist vernachlässigt wird.

Insbesondere bei Smartphones ist die Vereinbarkeit mit dem Datenschutz nur schwierig möglich. Denn die meisten Apps benötigen die Zugriffe auf gewisse Elemente, wie beispielsweise die Kamera, das Mikrofon, das Adressbuch oder den Standort. Durch die Anwendung werden in der Regel Unmengen an Daten und Informationen gesammelt, welche insbesondere im Rahmen von Hackerangriffen zu missbräuchlichen Zwecken genutzt werden können.

Welche Daten auf dem Smartphone gespeichert und verarbeitet werden, ist recht prägnant darzustellen. Hierbei handelt es sich um alle Aktivitäten, sprich Bewegungs- bzw. Verhaltensmuster, die gespeichert und verarbeitet werden. Dies bedeutet, dass von E-Mails über Telefonate bis hin zum Surfen mit dem Smartphone alles erfasst und gespeichert wird. Nicht in Vergessenheit geraten darf hierbei, dass in der Regel die Daten auch Dritten zur Verfügung gestellt werden, welche die Daten insbesondere für den Einsatz von personalisierter Werbung nutzen.

Grundsätzlich können Nutzer mithilfe von einigen Optionen den Schutz Ihrer Smartphone-Daten, zumindest in Teilen, wahren. Um kein vollumfängliches Bewegungs- bzw. Aktivitätsprotokoll mit einem Stapel an Daten zu generieren, ist es zweckmäßig, zunächst den Zugriff auf den Standort zu deaktivieren. Sofern man unterwegs ist, empfiehlt es sich zudem das WLAN bzw. Bluetooth zu deaktivieren. Dies ist sinnvoll, da anhand der Netzwerke, in die sich die Geräte im Verlauf des Tages einloggen, das Bewegungsprofil nachvollzogen werden kann. Bevor Apps heruntergeladen und auf dem Smartphone installiert werden, sollten auch die durch die App geforderten Zugriffsrechte nachvollziehbar sein. Im Falle der Nichtnachvollziehbarkeit sollte auf eine andere App zurückgegriffen werden, die weniger invasiv ist. Bei der Google App ist es überdies möglich unter den Einstellungen die sog. Werbe-ID zurückzusetzen, sodass personalisierte Werbung vermieden wird. 

Bei den meisten Smartphones ist das Backup der Daten in der Cloud bereits voreingestellt, sodass regelmäßig automatische Backups durchgeführt werden. Dies bedeutet, dass die eigenen Daten auf externen Servern gespeichert werden und der Zugriff durch Dritte hierbei nicht mehr nachvollziehbar ist. Alternativ und besser ist es, die Voreinstellung auszuschalten bzw. zu deaktivieren und die Daten auf eigenen, externen Speichern zu sichern. Hiermit werden die Zugriffsmöglichkeiten durch Dritte minimiert und die Kontrolle über die eigenen Daten erhöht.
Es bietet sich zudem an, das Smartphone durch eine doppelte Sperrfunktion (z.B. Kombination aus PIN und Fingerabdruck) zu sichern. Die am häufigsten unterlassene Aktivität ist aber noch immer das regelmäßige Löschen von Cookies. Diese erlauben es ebenfalls, dass das Nutzungsverhalten nachvollziehbarer ist.

In Zeiten der Corona-Pandemie hat die Smartphone Nutzung erheblich zugenommen. Das Smartphone war nun nicht nur im privaten Bereich ein gern gesehener Gast, sondern zunehmend auch im geschäftlichen Bereich, u.a. im Homeoffice. Dadurch bedingt stieg die Datenmenge und selbstverständlich auch die Dimension an sensiblen Daten.
Bei der Nutzung in beiden Umgebungen ist es sinnvoll, weitere Maßnahmen zu ergreifen, die Sicherheit verstärken. Sichere Passwörter oder die Nutzung der Zweifach-Login-Funktion sind grundlegende Bestandteile die Berücksichtigung finden sollten. Darüber hinaus sollte bei der Übertragung von Daten ebenfalls eine App zur Datenverschlüsselung verwendet werden. Möglich ist zudem auch der Einsatz eines Dual-SIM-Handys, welches 2 Karten fassen kann und abwechselnd oder die teilweise gleichzeitig genutzt werden können. Durch diese Option kann durch die Trennung von privaten und geschäftlichen Benutzerkonten der Datenschutz sichtlich erhöht werden.

Auf welchen Smartphone-Typ bzw. bei welchem Hersteller die eigenen Daten am sichersten sind, kann pauschal nicht beantwortet werden. Mit einem Blick auf die Betriebssysteme gerichtet wird deutlich, dass es sich bei den beliebtesten und meist verbreitetsten Betriebssystemen um Android und iOS handelt. Das Betriebssystem Android basiert auf dem Open Source System und spielt eher seltener Software-Updates ein. Dies kann die Gefahr eines Hackerangriffs und das Risiko des Abfangens von Daten erhöhen. In die Stores von Apple kommen hingegen nur solche Apps, welche den konzerneigenen Sicherheitsstandard entsprechen. Zusätzlich werden im Gegensatz zu Android regelmäßig Software-Update für iOS zur Verfügung gestellt. 

Letztlich ist es bei der Nutzung des Smartphones zweitrangig, welches Betriebssystem vorhanden ist. Wichtig ist zu wissen, dass bei der Nutzung kein vollkommener Schutz vor Datendiebstahl existiert. Achtsamkeit bei der Nutzung, in Kombination mit gewissen Vorkehrungen, beispielsweise der Installation eines Virenscanners, ist immer noch die sicherste Variante im Hinblick auf den Datenschutz.

Last not least ist selbstverständlich der Verlust des Smartphones einschneidend, sei es durch eigenes Verschulden oder einen Diebstahl. Die Geräte können mittels bestimmter Apps zwar geortet oder gesperrt werden, aber vor einem Datenverlust schützen selbst diese Apps nicht. 

Essenz

  • Vernachlässigung des Datenschutzes bei der Nutzung von Smartphones
  • Speicherung und Verarbeitung von vollumfänglichen Bewegungs- bzw. Verhaltensmustern
  • Wahrung der Smartphone-Daten mit Hilfe von entspr. Optionen (u.a. Deaktivieren von WLAN, Bluetooth und Zugriff auf Standort, regelmäßiges Löschen von Cookies)
  • Erhöhte Gefahren beim Verarbeiten sensibler privater und geschäftlicher Daten
  • Betriebssysteme weisen unterschiedliche Sicherheiten auf 
  • Gefahr durch Hackerangriffe und Risiken des Abfangens von Daten